In erster Linie soll Seefeld als Olympia- und WM-Ort ein selbstbewusstes Signal an die Sportwelt jetzt und in Zukunft senden. Dazu gehört auch das Bekenntnis zu tollen Sportstätten. Es werden dabei folgende Entwurfsziele verfolgt:
1. Der Turm – Mannschaftsräume
Architektonisch nimmt der Turm, aber auch die Fassadengestaltung des Basisgebäudes, Anleihen an Bekanntem. Inspiriert von der Bauweise der hölzernen Hochsitze im Wald und den mit Stehern und Querbalken ausgeformten Giebelwänden alter Bauernhäuser, wird das neue Ensemble geschaffen.
Für die Naturarena in Seefeld ein positive, mit einem gestalterischem Lächeln versehene, Interpretation von Authentischem und bekannten Bauweisen.
Die Umsetzung erfolgt freilich in zeitgemäßer Zimmermannstechnik und spiegelt so die Handwerkskunst beim Bauen in den Alpen wider.
Die Treppe führt an den Plattformen vorbei und kann so ausserhalb von Sportveranstaltungen von jedermann bis zum Dach begangen werden. Eine Aussichtsplattform mit Blick durch das Möserertal bis zum Hocheder, zur Hohen Munde, dem Wettersteingebirge bis ins Karwendel.
Die Mannschaftsräume werden als offene Magistrale zwischen dem Turm und dem Verbindungstunnel zum neuen Lift vorgesehen. Das Dach ist begrünt und begehbar und stellt eine Erweiterung der Naturarena dar.
2. Lift und Basisgebäude
Der Lift schmiegt sich an das Basisgebäude an und wird so filigran wie nötig gehalten. Das Basisgebäude wird in seiner äußeren Gestaltung dem Turm bzw. dessen Design angelehnt.
Turm und Lift samt dem Basisgebäude werden durch die Magistrale der Mannschaftsräume zusammenhängend von Süden wahrgenommen.
3. Arena
Das Oval mit seiner Sprungschanzenanlage und den zugehörigen Gebäuden soll sichtbar werden. Insbesondere der Baumbewuchs auf der Böschung soll entfernt werden und so den Blick auf die Sportstätte auch aus der Ferne freigeben. Die Skulptur des Casino Seefeld wird verlegt, und kommt auf den weithin sichtbaren Hügel nebst der vorhandenen Schrift, um das Namenszeichen „CasinoArena“ weithin besser sichtbar zu machen.
Durch den Entfall der Bäume werden auch die Fahnenmasten wieder gänzlich sichtbar und signalisieren zusammen mit den Schanzentürmen die Wettkampf- und Sportstätten der Naturarena.
Der Wirtschaftlichkeit wurde ein allen Bereichen durch eine einfache Formensprache und Verwendung von traditionellen, einfach zu verarbeitenden Baustoffen Rechnung getragen.
Ein WOW-Effekt nachhaltig nach der Methode KISS gebaut!
Es gehört zuerst aufgeräumt. Störende Bäume in den Blickachsen müssen entfernt werden. Die Casinoskulptur wird aus dem Puplikumsbereich weg, hinauf in prominenter Platzierung auf den Hang verlegt.
Die Sportstätte wird weithin sichtbar, die Fahnenmasten mit den Fahnen der Nationen umrahmen das Oval. Alles Vorhandene wird zum Bestaunen freigegeben.
Der neue Turm und das Basisgebäude bilden die einzig signifikanten Bauten im Stadion.
Eine neue Anordnung der mobilen Container sollte unbedingt vorgenommen werden.
Wie bereits einleitend bei der Leitidee beschrieben, sollen Turm, Lift und Basisgebäude eine einheitliche Gestaltung in einfachen Holzkonstruktionen erhalten. Die Räume am Turm erhalten auf allen vier Seiten verglaste Elemente, die den Ausblick allseitig freigeben.
Die Magistrale der Mannschaftsräume wird, mit der nur aus dem Süden sichtbaren Fassade, in Spritzbeton – durchbrochen von Fenster und Türelementen – gestaltet.
Das neue Dach ist begrünt und fügt sich so in die Naturarena harmonisch ein.
Turm:
Im Erdreich verankerte Leimholzstützen bilden das vertikale Tragsystem für den Turm. Die horizontalen Decken, wahlweise mit Koppelpfetten und Schalung oder als Brettschichtdecken ausgeführt, bilden den Schließungsrost in zwei Ebenen. Die Treppenanlage, die sich an den Stützen anlehnt, wird zum aussteifenden Element der Turmanlage.
Passage:
Ein einfaches Stahlbetonbauwerk aus Decken, Stützen und Wänden mit einseitiger Fassaden bilden das Traggerüst der Passage mit den Mannschaftsräumen.
Tunnel:
Der Tunnel kann wahlweise in Stahlbeton, aber auch wenn statisch machbar in Wellblechplatten (wie bei den Loipen), ausgeführt werden.
Lift:
Der Turm für den Lift bildet eine Holz-Glas-Konstruktion mit Windverbänden aus Stahl und einer einfach verglasten – nur zum Witterungsschutz gedachten – Fassadenhaut.
Fotos: David Johansson